Life in Plastic - Rückblick auf die ersten Monate des Projekts

Nachdem im Oktober 2018 der offizielle Startschuss für das Erasmus+ Projekt „Life in Plastic – is it fantastic?“ gefallen war, konnte die Projektarbeit endlich beginnen und das Martin-Butzer-Gymnasium die ersten Gäste empfangen, die unsere Schule besuchten.

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Voller Vorfreude erwarteten wir bereits im November 2018 die betreuenden Lehrkräfte der ausländischen Partnerschulen mit den Gästen aus Dänemark, Polen und Italien, um gemeinsam die ersten Planungsschritte des Projektes zu realisieren. Im Zentrum dieser Begegnung stand das persönliche Kennenlernen, die gemeinsame Planung und Konkretisierung der Projektarbeit, aber vor allem die Fortbildung im Hinblick auf fachliche Grundlagen. Die grundsätzliche Frage „Was ist Plastik überhaupt?“ wurde mithilfe von internen Experten - unserem Kollegen Mark Schlensog aus dem Fachbereich Chemie - umfangreich geklärt, sodass eingefahrene Begrifflichkeiten kritisch überdacht werden konnten: Denn „Plastik“ ist nicht gleich Plastik. Frühzeitig wurden die Vor- aber auch Nachteile von Plastik bzw. Kunststoffen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewusst.

Was ist Plastik? - Lehrer lernen

Um diese theoretischen Grundlagen praxisnah zu erfahren, besuchte die Projektgruppe TOMRA sorting solutions, ein internationales Unternehmen, welches sich auf Sammel-Systeme und Sortierlösungen spezialisiert hat. Die Möglichkeiten und Grenzen des Recyclings von Plastik wurden aus professioneller Perspektive aufgezeigt und regten Diskussionen bezüglich der pädagogischen Nutzbarkeit dieser Informationen innerhalb der Projektgruppe an. In diesem Zusammenhang wurde eine enge Kooperation mit dem ortsansässigen Unternehmen geschlossen, sodass das außerschulische Lernen für die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projektes möglich ist.

Besuch bei Tomra

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens lag auf der Fortbildung im IT-Bereich, da dieser für das Projekt aufgrund der Entwicklung einer Web-App elementar ist. Diese dient der Dokumentation der Ergebnisse als auch als Schnittstelle zur Öffentlichkeit. Dazu wurden (ehemalige) Schüler, Jan Micha Kroll (Abiturjahrgang 2018), Thomas Lenz und Florian Hauser (MSS 12) als Experten eingeladen, die den betreuenden Lehrkräften die Grundlagen der Web-App-Entwicklung mit hohem Einfühlungsvermögen näherbrachten. Außerdem wurde das EU-Programm eTwinning vorgestellt und in konstruktiver Zusammenarbeit für die Projektgruppe nutzbar gemacht.

Ein weiterer ortsansässiger Kooperationspartner, die Firma „ABC-Team Spielplatzgeräte“, wurde besucht, um alternative Möglichkeiten zur Verwendung von Kunststoffen zu erleben. Aus unternehmerischer Perspektive wurden die Vor- und auch Nachteile des Wertstoffes Plastik vorgestellt, was ebenso die weitere Planung der Projektarbeit maßgeblich beeinflusste. Besonders Holz als hochwertige und robuste Alternative stand im Zentrum der Exkursion. Die weitere Zusammenarbeit mit dem Unternehmen soll vor allem den Fokus auf die gestalterische und handwerkliche Komponente legen.

Besuch beim ABC-Team - Europäische Zusammenarbeit
Besuch beim ABC-Team

Neben all dieser inhaltlichen Schwerpunkte durfte natürlich der kulturelle Austausch nicht zu kurz kommen. Die landschaftliche als auch kulinarische Attraktivität der Region sorgte für große Begeisterung bei den internationalen Gästen. Die dadurch erreichte persönliche Ebene machte es leicht möglich, Rollen für die weitere Projektarbeit festzulegen und verbindlich Aufgaben für Partnerschulen und Inhalte der einzelnen Austausche festzuhalten. Denn der erste Besuch der internationalen Schülerinnen und Schüler sollte nicht lange auf sich warten lassen.

In der Zwischenzeit startete die konkrete Projektarbeit in den Schulen selbst und die ersten Inhalte wurden mithilfe von eTwinning publiziert und der Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern angeregt. In jeder Partnerschule wurde das erste Zusammentreffen motiviert vorbereitet, sodass unsere Schülerinnen und Schüler Anfang Februar 2019 gespannt die Gäste aus dem Ausland empfangen konnten.

Da der Fokus der ersten Schülerbegegnung auf im Bereich IT lag, entsendeten die Partnerschulen kleinere Gruppen mit computertechnisch interessierten Schülerinnen und Schülern. Mithilfe des Kooperationspartners TOMRA wurden die Grundlagen auch den Schülerinnen und Schülern nähergebracht und anschaulich demonstriert. Gleichzeitig wurde TOMRA auch als potenzieller Arbeitgeber interessant.

Die Projektgruppe zu Besuch bei Tomra

Ebenso konnte die Expertise der Schüler des Martin-Butzer-Gymnasiums, Thomas und Lenz und Florian Hauser für das Projekt nutzbar gemacht werden, da diese im Bereich IT die Expertengruppen weiterbildeten. Die Projektgruppe erhielt Einblicke in die Entwicklung der Web-App und konnten diese Inhalte in weiteren Workshops festigen. So beschäftigten sich einige Schülerinnen und Schüler beispielsweise mit dem Veröffentlichen von Informationen über die Web-App und den TwinSpace des Projektes. Eine besondere Herausforderung an alle Beteiligten war die Kommunikation auf Englisch, was alle souverän meisterten. Die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden ganz von allein hergestellt und erste Freundschaften geschlossen. Neben der inhaltlichen Arbeit konnten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam Zeit verbringen und so Einblicke in eine andere Kultur erhalten. Als gemeinsame Aktivitäten standen Bowling, eine Wanderung und ein anschließendes Grillfest auf dem Programm, bevor die Gäste Dierdorf wieder hochmotiviert für die weitere Arbeit verließen.

Besuch bei Tomra - Wie funktioniert ein "Müllscanner"?
Arbeit an der WebApp
Arbeit an der WebApp
Arbeit an der WebApp
Gemütliches Beisammensein
Gemütliches Beisammensein
   

Derzeit bereiten sich die Projektgruppen an den verschiedenen Schulen auf das nächste Treffen vor, das vom 26. bis 31. Mai 2019 in Krotoszyn an unserer polnischen Partnerschule stattfindet. Dazu fand unter anderem bereits der Logo-Wettbewerb statt (siehe separater Artikel). Die Teilnehmerinnen der AG erstellten Plastik-Tagebücher, um ihren eigenen Plastikverbrauch zu ermitteln und zu diskutieren. Einige der Ergebnisse haben wir in unserem YouTube-Channel veröffentlicht. Außerdem besuchten die Schülerinnen und Schüler der Life in Plastic-AG des MBGs die Abfallentsorgungsanlage des Kreis Neuwieds in Linkenbach und die Sortieranlage der Firma SUEZ in Ochtendung (Artikel folgen).