Warum Sozialkunde?

„Politik heißt, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumischen“ (Max Frisch)

Wenn die Schülerinnen und Schüler des MBG etwas wissen wollen, wenn sie eine Frage haben, dann „gehen“ sie ins Internet auf die Seite des Internetlexikons Wikipedia und geben den gewünschten Begriff dort in die Suchmaschine ein. Es dauert ein paar Sekunden, und wenn man Glück hat, spuckt die Maschine eine ausreichende Erklärung aus.

So einfach ist heutzutage die Wissens(v)ermittlung. Schlägt man den Begriff „Sozialkunde“ nach, liefert Wikipedia folgendes Ergebnis:

„Sozialkunde ist der Name eines Schulfaches an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in einigen Bundesländern (z.B. Rheinland-Pfalz oder Bayern). Das Fach vermittelt Grundbegriffe aus den Sozialwissenschaften, namentlich der Soziologie, der Politikwissenschaften und der Wirtschaft“.
Dieser Eintrag sagt alles und nichts. Die Schülerinnen und Schüler können einem leid tun. Es sei denn, ihre Urteilsbildung ist ausreichend entwickelt.

Ein wesentliches Anliegen des Sozialkundeunterrichts ist also die Anbahnung einer politischen Urteilsbildung bei den Schülerinnen und Schülern. Denn Urteilsfähigkeit ist die wesentliche Voraussetzung für eine Teilnahme am politischen Geschehen, damit die Menschen als Subjekte ihre Interessen artikulieren und durchsetzen können. Ohne Urteilsfähigkeit wären die Menschen Objekte einer Politik, die anderen nützen mag, aber keine Gewähr böte, dass sie auch ihren eigenen Interessen entspräche...

(Auszüge aus unserer Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum)

von Sabine Hammes
Fachbereich Sozialkunde