Vom 27.09.-14.10.2013
Nach einem langen dreizehnstündigen Flug und einer Reisezeit von insgesamt 25 Stunden kamen wir mit unserer 13-köpfigen Gruppe, bestehend aus 11 Schülern und zwei Lehrern, am Abend des 27. Septembers in Phoenix, Arizona an, wo wir sofort mit vielen neuen Eindrücken überrascht wurden. Das komplette Gegenteil von Deutschland wartete außerhalb des Airports auf uns. Begrüßt wurden wir von Palmen und Kakteen und dem herrlichen Wüstensonnenuntergang, welcher unseren Heimatort für die nächsten zwei Wochen in ein feurig rotbrennendes Licht tauchte. Unsere Gastfamilien nahmen uns sehr herzlich in Empfang und wir fühlten uns auf Anhieb wie Zuhause.
Das Thema unseres Austauschs war „Sport“, nach welchem sich auch dementsprechend unsere Ausflüge richteten. Wir besuchten ein Baseballspiel, gingen wandern, Kajak fahren, ritten auf Pferden durch die Wüste, schauten uns ein Footballspiel an, probierten natürlich auch selber die typisch amerikanischen Sportspiele aus und traten in den sportlichen Wettstreit mit den Schülern der High School. Zudem machten wir mit unseren Gastfamilien viele private Unternehmungen, um noch mehr kleine Eindrücke des riesigen Amerikas zu sammeln. Bei dem Stichwort „riesig“ kann ich nur sagen: in Amerika ist wirklich alles um einiges größer als in Deutschland, zunächst dachten wir es sei nur ein Klischee, welches sich bei uns eingeschlichen hatte, doch wurden wir schnell vom Gegenteil überzeugt. Straßen, Autos, Häuser, ja sogar die Portionen im Restaurant sind um einiges größer als bei uns in Deutschland.
An unserem ersten Schultag wurden wir sehr herzlich von Schulleiter Tom Brennan und Jennifer Ray begrüßt. In einem Rundgang durch die High School bekamen wir unsere ersten Eindrücke über die Schule in den USA. Hier waren wir alle sehr überrascht, dass die Schüler sich neben zwei Pflichtfächern die restlichen vier Klassen selber auswählen dürfen. Die Schüler gehen dann zum Beispiel in eine Fotographie-Klasse, zur Gewichtstrainings-Klasse oder auch zum Anatomie-Unterricht. Das Schüler-Lehrer Verhältnis ist hier sehr locker und sogar Handys und andere Medien sind im Unterricht erlaubt. Nach der Schule gibt es ein breites Sport- und Freizeitangebot in der Schule. Dies hat mir besonders gut gefallen, da besonders an der Fountain Hills High School auf Teamfähigkeit und gutes Zusammenspiel geachtet wird und es ziemlich abwechslungsreich zum normalen Unterricht ist. Sport wird in den USA ganz groß geschrieben und ist immer präsent, ob in der Schule, der Freizeit oder Zuhause vor dem Fernseher, wo (wenn man möchte, Anm. d. Redaktion) 24 Stunden lang Football läuft.
Unser Glück war, dass wir die Schule während der Homecoming Week besuchen durften, in welcher das Große Home Footballspiel stattfand, das die Falcons (Spitzname für Schüler der Fountain Hills High School) deutlich gewannen. In dieser Woche hatte jeder Tag ein Motto und die Schüler kleideten sich entsprechend. Dies kann man mit unsere Abi-Mottowoche vergleichen, nur das hier die ganze Schule einbezogen wird. Dann gab es eine große Parade der Schule, bei der jeder Sportclub und jede Klasse einen Wagen schmückte. Während der Parade wurden den umstehenden Zuschauern Ketten und Süßigkeiten zugeworfen. Abschließend dazu gab es ein Feuer an der Schule, bei dem wir uns ausgelassen bei Musik und Pizza unterhalten konnten. Und natürlich folgte das große Event an der Schule noch, der Homecoming Dance. Hier trugen alle Schüler schöne Kleider und tanzten ausgelassen bei guter Atmosphäre und Musik, Spaß war praktisch vorprogrammiert.
Unser persönliches Highlight war natürlich der Besuch des Grand Canyon West, welchen wir trotz des Shutdowns (komplette Stilllegung des amerikanischen Regierungsapparates) glücklicherweise aufsuchen konnten da hier die Hualapai Indianer leben. Die unendliche Weite, Größe und Tiefe machte uns alle sprachlos, die Farben und Formen des unbeschreiblichen Naturspektakels sind Bilder an die wir immer noch gerne denken.
Allgemein haben wir viele schöne Dinge erleben dürfen, eine Zeit die wir nicht vergessen wollen. Erfahrungen und Erinnerungen, die uns keiner nehmen kann und eine Dankbarkeit die wir mit Worten nicht ausdrücken können. Leider kam auch für uns die Zeit „Auf Wiedersehen“ zu sagen und es ist immer wieder schwer die richtigen Worte zum Abschied zu finden. Wir sind zu einem richtigen Teil der Familien dort geworden und wir sind froh wissen zu dürfen, dass es kein Abschied für immer ist, sondern nur eine überbrückende Wartezeit bis zu einem Wiedersehen.
Deborah Zwipp MSS11
Siehe auch hier: https://www.facebook.com/StudentExchangeFountainHills2013?fref=ts
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